Kleiner Bericht von einem kleinen Konzert
Vor den großen Hallenkonzerten Mitte Mai bei KISS mit jeweils 10 000 bis 15 000 Zuschauern, erlebten wir Anfang des selben Monats ein totales Kontrastprogramm und wohl buchstäblich das kleinste und intimste Konzert bislang. Wir bitten zu entschuldigen, dass der Bericht so lange nach dem Event erscheint, aber wir mußten noch etwas für die Konzert-Sommerpause in der Hinterhand lassen.
Für das Wohnzimmerkonzert, veranstaltet und organisiert von einem Wuppertaler Bürger, gab es die Karten nicht durch die üblichen Ticketportale, sondern lediglich über persönlichen Kontakt. Die 28 Stühle, die im Raum aufgestellt waren, sind dennoch sehr schnell reserviert gewesen. Die Location war also keine übliche Konzerthalle, sondern wortwörtlich ein Wohnzimmer in einer privaten Wohnung, mittendrin in einem Wuppertaler Wohngebiet. Nachdem wir einen kurzen Abstecher unter dem Titel “Wuppertals schönste Einbahnstraßen” (mit Special Guest: Linienbus) getätigt hatten, fanden wir letzendlich den Ort und dank lieber Menschen waren auch Plätze für uns freigehalten.Im Wohnungsflur kam uns prompt der Künstler entgegen “Oh, hat Euch keiner gesagt, dass es früher angefangen hat? Is’ schon vorbei.” Stets zur Heiterkeit bereit, der liebe Herr Schleicher. ;)
Schon von Anfang an war es klar, dass dies ein ganz besonderer Abend werden würde. Dank der vielen bekannten Gesichter, die sich im Publikum tummelten, und mit denen man plaudern konnte, fühlte es sich eher nach einer privaten Party an. Einer Party, zu der man einen erstklassigen Musiker eingeladen hatte!
Andreas Schleicher wußte wahrscheinlich selber nicht, wie der Abend verlaufen würde, denn auch für ihn war dies eine ganz neue Situation. Die Bühne war für eine Person fast schon zu klein und die erste Reihe nur eine Armlänge entfernt.
Näher am Publikum kann man nicht sein, somit fand stets ein Dialog zwischen Andreas und dem Publikum statt. Menschen, die ihn zuvor nicht kannten, stellten Zwischenfragen, die gerne beantwortet wurden. Die Setlist bestand wieder aus Klassikern des Mädchen gegen Jungs- Albums, aber ebenso viele neue Songs, die auch ohne begleitendes Orchester gut klingen und Lust auf das neue Album machen.
Ein schöner Abend im ganz kleinen, exklusiven Kreis, der viel Spaß gemacht hat. Andreas hat an diesem Abend mit Sicherheit einige Zuhörer überzeugt – die Hälfte des Publikums hatte er ja bereits vorher schon für sich gewonnen. :)