Please mind the Nut

London liegt hinter Düsseldorf

Kaum sechs Wochen nach meinem Urlaub an der Nordsee hieß es schon wieder Tasche packen, besser gesagt mich in die Tasche packen und auf nach London.
Ich habe mich sehr auf die Reise gefreut, auch wenn nur drei Tage angesetzt waren. Irgendwie habe ich London liebgewonnen. Vielleicht liegt es daran, dass England mein erster Auslandsaufenthalt war.

Leider fiel das angedachte Sightseeing am ersten Tag aufgrund eines kurzfristig anberaumten zweiten Konzertes aus. Den Großteil des Tages haben Lutz und ich in unserer neuen Reisetasche verbracht, im Auto, im Flugzeug, im Bus, in der U-Bahn und dann im Hotel. Nach den vielen Stunden tat es zwar gut, sich die Pfoten wieder vertreten zu können, aber die restlichen Stunden im Hotel waren nicht sehr aufregend. Was soll ich machen, meine Öhrchen sind halt viel zu sensibel für harte Rockmusik.
Auf der Strecke blieben die geplanten Besuche für den ersten Tag im berühmten Stadtteil Nutting Hill und dem British Museum of Nuts.

Dafür ging es am nächsten Tag direkt nach dem Frühstück los. Als Murmeltier bin ich es gewöhnt, mich in unterirdischen Tunneln zu bewegen und der Londonder Underground ist schon eine tolle Institution. Züge an der Oberfläche wären natürlich schöner, dann könnte man schon Teile der Stadt sehen.

Unser erstes Ziel war der Wachwechsel vor Buckingham Palace. Unglaublich, wie groß die Menschmenge war, nur um sich ein paar Soldaten mit Fellmützen anzuschauen. Ich habe mehr Fell, wurde aber nicht beachtet, obwohl ich das einzige Murmeltier vor dem Palast war.
Neben uns ein paar Neuseeländerinnen, die unbedingt zwei Leute zuhause aus dem Bett klingeln mussten um zu fragen: „Weißt Du wo ich gerade stehe?“ Die Frage hätte ich auch beantworten können, aber mich fragt ja keiner.

Danach ging es zurück zur Station Westminster, Houses of Parliament und den Big Ben anschauen. Auf der anderen Uferseite das berühmte Londoner Ei. Ich dachte ja zuerst, es wäre eine Zentrifuge für große, weiße Erdnüsse, es sind aber Gondeln. Am nächsten Tag saß ich sogar in einer und konnte die Stadt von oben betrachten, soweit meine kleinen Augen schauen konnten, nur London. Deswegen sagt man auch bestimmt Großstadt.

Den Nachmittag ließen wir es alle etwas ruhiger angehen und entspannten uns im Barbican Center, einer kleinen Oase im Herzen der City of London, wo der ursprüngliche Grund der Reise stattfinden sollte. Das Konzert an diesem Abend trug den Titel „The Nuts“ oder so ähnlich und drehte sich um die acht leckersten Nüsse, soweit ich das verstanden habe. War halt etwas undeutlich zu verstehen in der Tasche, in der Lutz und ich das Konzert verfolgen konnten. Diese Art von Musik ist für meine Öhrchen schon besser geeignet.

Am Freitag haben wir wieder nach dem Frühstück das Hotel verlassen, die besagte Runde

mit dem Riesenrad gedreht, einen kleinen Abstecher nach Trafalgar Square unternommen und als letzten Punkt den Tower angesteuert. Ich war bei meinem letzten Aufenthalt in England schon innerhalb der Mauern gewesen, deswegen mußte ich dieses Mal nicht noch mal rein, bin nur drum herum gegangen und habe einen Blick auf die Tower Bridge geworfen. Zusammen mit Big Ben sind das einfach die Wahrzeichen für mich, die man gesehen haben muß, wenn man in der Stadt ist. Danach ging es schon wieder mit U-Bahn, Bus, Flugzeug, Bus, Auto zurück auf die Couch.

 

Es waren drei anstrengende Tage für ein kleines Murmeltier, aber ich bin froh, soviel sehen zu können. Nicht viele meiner Artgenossen waren schon an der Nordsee oder sind gar darüber hinweg geflogen. Wer weiß, wie lange die nächste Reise auf sich warten läßt.

Step in the Photo Zone

 

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