Winnetou III
Als alte Elspe-Kenner kamen wir auf die Idee, einen Tag in unserem Urlaub zu einem Abstecher zu den Karl May Festspielen in Bad Segeberg zu machen. Obwohl das Wetter morgens nicht verlockend aussah, hörte es nachmittags auf zu regnen und wurde noch richtig schön.
Im Gegenteil zu Elspe mit dem großen, überdachten Zuschauerraum ist man in dieser Naturbühne dem Regen ausgesetzt. Warum soll es dem Publikum besser gehen, als den Schauspielern. :- )
Ein anderer Unterschied zu Elspe ist die Tatsache, daß man in Bad Segeberg auf bekannte Namen setzt, so erlebten wir Gojko Mitic, Winfried Glatzeder, Alexandra Kamp und Volker Brandt live. Was wir vorher nicht wußten, es wurde “Winnetou III” gespielt, ein Stück, das nur selten aufgeführt wird, denn es endet mit dem Tode Winnetous.
Diese Stück wurde ausgewählt, weil sich Gojko Mitic dazu entschieden hatte seinen Federschmuck an den Nagel zu hängen und der wohlverdienten Rente entgegenzureiten.
Er sollte auch auf der Bühne einen denkwürdigen und ehrenvollen Abgang erhalten.
Für alle, die es nicht wissen, Gojko Mitic spielte seit den Sechziger Jahren oft Indianer in Filmen der DDR und ist so etwas wie der Pierre Brice / Winnetou des Ostens.
Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, daß die Sitzplätze sehr eng und unbequem sind. Die Naturbühne am Kalkberg ist wie Amphitheater, halbrund um die Bühne, aufgebaut. Auf Wegen im Zuschauerraum reiten auch die ganze Zeit Darsteller rein und raus. Man sitzt also wortwörtlich mitten im Geschehen.