Designated Musician

Kantinenfutter

Wir haben letztes Mal zugegeben, daß wir nach Köln gefahren sind, um uns Kiefer Sutherland den Schauspieler anzusehen, als er sein Album “Down in a Hole” live präsentierte. Unser Versprechen nach dem gelungenden Konzert, das nächste Mal zu Kiefer Sutherland dem Musiker, zu fahren, haben wir Anfang Juni eingelöst. Wieder spielte der Amerikaner in der Domstadt, dieses Mal allerdings in der Kantine. Eine Location, die wir auf unseren Streifzügen durch bundesdeutsche Veranstaltungsorte vorher nicht kannten. Dort stellte er sein neues Album “Reckless & Me” vor, welches noch gar nicht erschienen ist.

Das hatte den Vorteil für die Besucher des letzten Jahres, daß sie in den Genuss von neuen Stücken kamen. Dafür kannte die Lieder niemand, was sich aber nicht nachteilig auf die Stimmung in der Kantine ausgewirkt hat. Kiefer Sutherland, begleitet von den gleichen Musikern, die ihn schon im vergangenen Juni in Köln unterstützten, wurde freudig empfangen. Stilecht mit Cowboyhut trat er vor das Mikro und startete die Reise durch den amerikanischen Süden mit einem neuen Lied.
Das Lied gab den Startschuß zu einer energiegeladenen Performance. Kiefer stand kaum still, rannte über die Bühne, sprang vom Schlagzeugpodest, griff knieend in die Saiten seiner Gitarre und ließ den Rocker in ihm frei.

Wie schon im vergangenen Jahr spielte er einige Coversongs, so auch wieder “Honey Bee” und “Ways to be wicked”. Zwar erzählte er zu einigen Stücken kleine Geschichten, zu den beiden Tom Petty Liedern dieses Mal allerdings nicht. Für mich trotzdem ein beeindruckendes Tribut für den großen Musiker, der leider im letzten Herbst verstarb und eine Vielzahl zeitloser Songs hinterließ. Zum Glück gibt es andere Musiker, die dieses Vermächtnis am Leben erhalten. Und da es scheinbar immer noch nicht genug Whiskey in Europa gibt, erhob Kiefer sein Glas und stieß mit den anwesenden Zuschauern an. Natürlich mit “Prost”.

Die Kiefer Sutherland Band hat dem deutschen Publikum amerikanischen Country Rock nähergebracht, wobei die Betonung auf Rock lag. Die fünf Amerikaner gaben richtig Gas und Jess Calcaterra am Schlagzeug die Möglichkeit, richtig in die Felle zu dreschen. Ähnlich wie sein bekanntes TV-Alter Ego Jack Bauer, machte auch Kiefer Sutherland keinen Gefangenen. Die Zuschauer freute es und sie hätten gerne noch eine Zugabe gehört, doch das Kölner Set war etwas kürzer als bei anderen Konzerten. Nur besser hätten weitere Lieder den Abend nicht mehr gemacht. Das Gebotene ließ keine musikalischen Wünsche offen. Als das Licht im Saal anging und die Tumbleweeds verscheuchte, schaute sah man überall vor der Bühne in glückliche Gesichter. Der Auftritt war ein voller Erfolg, der neugierig auf das neue Album machte und begeisterte deutsche Country Rocker zurückließ. So wird’s gemacht, hat der vielseitige Künstler an dem Abend gesungen und bewiesen. Yeehaw!

Pics to be wicked

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3 Antworten zu Designated Musician

  1. Ute sagt:

    Beim Lesen dieses Artikel´s hatte ich das Konzert direkt wieder vor Augen.
    Super Musik – Super Stimmung – Nette Menschen kennengelernt.
    Würde mich freuen, von dir zu hören! Habe das Konzert sehr genossen.
    Liebe Grüße aus Erftstadt

  2. Jörg sagt:

    Sehr gelungener Konzertbericht, auf den Punkt getroffen!
    Diesmal konnten wir das Konzert in den vorderen Reihen ja sogar gemeinsam erleben. Und in diesem Konzert gab es nette Begegnungen und Gespräche mit Gleichgesinnten. Liebe Grüße nach Erftstadt und Heidelberg!

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