Polnische Pausenüberbrückung
Etwas über ein Jahr ist es her, daß wir das letzte Mal in den Genuß eines Konzertes der Familie Popolski gekommen sind. Seitdem geht jedes Familienmitglied eigenen Projekten nach und die Band hat Pause. So ganz kann es der älteste Bruder aber nicht lassen, die Geschichte seiner Familie in die Welt zu tragen. Im Herbst veröffentlichte er ein Buch, in denen er die wichtigsten Stationen von Opa Piotr und seinen Nachfahren niederschrieb. Die Entstehung der Popmusik inklusive, versteht sich. Wir freuten uns sehr auf dieses Wiedersehen und waren gespannt, was Pawel für uns und die Zuschauer vorbereitet hatte.Ein erster Blick auf die Bühne verriet, daß nicht nur gelesen, sondern auch musiziert werden sollte. Ein Kofferschlagzeug, ein Keyboard, eine Gitarre und ein Cassettenrecorder waren zu sehen und sollten im Laufe des Abends zum Einsatz kommen. Pünktlich betrat das Familienoberhaupt die Bühne und begrüßte das begeisterte Publikum. Er brachte den Dortmundern erst einmal die polnische Sitte des Wodkatrinkens bei. Mehrere Tabletts mit kleinen Pinchen wurden durchgereicht und jeder konnte sich eines nehmen.
Danach fing er an, die Geschichten vom Opa zu erzählen. Nicht aus dem Buch, sondern aus dem Kopf versorgte er die Anwesenden mit Anekdoten aus dem Leben seines Vorfahren. Seinen Lesesessel und die dazugehörige Brille brauchte Pawel nicht oft, denn tatsächlich gelesen wurde während der Lesung erstaunlich wenig. Die meiste Zeit stand er am Bühnenrand. Nicht eingeschränkt durch sein Schlagzeug wie bei den Konzerten, bewies er sein Talent als Unterhalter und bezog das Publikum die ganze Zeit mit ein. Spontan und lustig ging er immer wieder auf einige Zuschauer ein und fragte z.B. höflich nach, warum es einige Nachzügler nicht geschafft hatten pünktlich vor Ort zu sein.
Es war sehr schön, die zwei (vier?) Familienmitglieder wiederzusehen. Auch wenn uns der Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückließ. Die Beiden haben wirklich sehr kurzweilig und lustig durch den Abend geführt, aber es gab Stellen, an denen wir der ganze Familie vermisst haben; gerade bei den Liedern fehlte etwas und wir hielten immer Ausschau, ob sie nicht doch hinter dem Vorhang hervortraten. Mal schauen, wie lange die undatierte Pause andauert. Bis dahin, kann man sich die Zeit mit dieser “Lesung” gut vertreiben. Im Herbst geht’s weiter, also haltet Ausschau nach den Terminen. Wir tun’s auch. :-)
Ein bisschen Popolski ist eben besser als gar kein Popolski. Für mich immerhin ein ganz klitzekleines bisschen dank eures Berichts. Danke dafür!
Aus dem Herzen gesprochen…
Das freut mich sehr.
Man sollte diese “Lesung” wohl ganz eigenständig oder allerhöchstens im Vergleich zu Comedy-Programmen anderer Künstler betrachten, was natürlich nach so vielen Jahren Popolski mit gefühlten hundert, ach was schreibe ich, gefühlten tausend Konzerten auch uns ausgesprochen schwer fallen würde.
Guter Bericht! Und ausdrucksstarke Fotos, die Karina sich erlesen hat! Danke dafür. Vielleicht schaffen wir es in der Herbstrunde, einen Pawel’schen Lese-Termin mitzunehmen. Und “noch vielleichter” sieht man Euch dann ebenfalls wieder. ;)
Lieben Gruß
Eva
Nachtrag: Die erlesene Galerie ist allerdings derzeit nicht abrufbar. Prüft das mal!
Der Link war richtig, nur die Seite nicht freigegeben. *hüstel*
Klappt jetzt.
Hallo Eva!
Danke für dein Lob und den Hinweis.
Ich hoffe, durch den Bericht kommt die Lesung nicht als Trauerbegleitung rüber. Wir haben nämlich nicht geweint, sondern viel gelacht.
Nach so vielen Konzerten bleiben Erinnerungen an alte Zeiten nicht aus und bringen zwangsweise Vergleiche mit sich. Finde ich aber legitim und spricht doch für Pawel und seine Familie, daß sie so einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. :- )
Vielleicht bis Herbst. Wobei, Ray ist doch in zwei Wochen!? ;- )
Lieben Gruß zurück
Holly