Wortspielereien in Wetzlar
Trotzdem wiederholte er im Schnelldurchlauf für die begeisterten Griller, was er bisher erzählt hatte. Nämlich, daß das Programm eigentlich schon zwei Jahre alt sei und er es in der Zwischenzeit überarbeitet hat. Über seinen Vater und seine Kindheit wollte er nicht mehr erzählen und sein Sohn bat ihn, ihn auch aus den Programmen zu lassen. Er erwähnte den ganzen Abend immer wieder, daß sein Sohn nicht vorkommen wollte, wenn er Geschichten von ihm erzählte. Von Familienmitgliedern abgesehen, war der Abend eine Art Zusammenfassung der vergangenen zwei Jahre. Als Zuschauer ist man schon mal frustriert, weil soviel ausfällt, aber im Prinzip ist es ein Luxusproblem. Zu selten macht man sich Gedanken um die andere Seiten, denn den Künstlern und Technikern fällt das Einkommen weg. Torsten Sträter hat mehrfach erwähnt, welche Auswirkungen die Situation auf ihn hat(te) , inklusive auftretender Existenzängste. Zum Glück reicht sein Erspartes bis zum Lebensende. Wenn das Ende nächsten Mittwoch eintritt, sonst wird es knapp. Und mit diesem Humor hat er nicht nur die problematischen Erlebnisse, sondern auch alltägliche Situationen mit vielen Wortspielereien beschrieben und den Saal zum Lachen gebracht. Ein Lachen, das beiden Seiten gut tat. Endlich nochmal zusammen mit anderen Menschen lachen zu können, ist ein Luxus, der in den letzten zwei Jahren Seltenheitswert hatte. Genauso, wie Leute von der Bühne aus laut Lachen zu sehen und zu hören, nach denkwürdigen Auftritten in Autokinos, nehme ich an.
Ich wage mal das Fazit, daß alle Anwesenden, vor und auf der Bühne, einen amüsanten Abend hatten. Für einen war es endlich wieder ein normaler Arbeitstag, der dem Publikum half, aus ihrem für zwei Stunden zu entfliehen. Und als wäre nichts gewesen, saß Torsten Sträter in der Pause und nach der Show am Merchandisestand, gab Autogramme und plauderte mit den Zuschauern, bevor diese glücklich die Stadthalle verließen und sich auf das Einholen der Ernte am nächsten Tag freuten. Oder was man sonst so in Wetzlar macht.
Fotos von der Balustrade (Erster Einsatz für die neue Kamera)