Überraschungen im Friedenshort

Geschlossenes Offenes Jubiläum

Kennt Ihr es, wenn man einen Film oder eine Serie schaut, weil man den Schauspieler mag und man ohne ihn das Gebotene gar nicht zur Kenntnis genommen hätte? Uns geht es oft so und wir lassen uns gerne von geschätzten Künstlern mitreißen. Auch musikalisch. So kam es, daß wir den gestrigen Abend spontan im nahegelegenen Freudenberg verbracht haben. Dort wurde das 125-jährige Bestehen des Freudenberger Friedenshortes gefeiert. Wäre nicht Andreas Schleicher Teil der Band gewesen, wäre dieses Jubiläum unbemerkt an uns vorbeigezogen. So haben wir uns auf den Weg zu ihm gemacht, um uns überraschen zu lassen, denn die Band wurde extra von Wolf Codera nur für dieses Fest zusammengestellt. Die erste Überraschung waren die Menschen auf dem Gelände des Friedenshorts. Durch die unterschiedlichen Spielarten der Musik, die wir hören, haben wir uns schon zwischen den unterschiedlichsten Zuschauern wiedergefunden, aber es war unser erstes Konzert, an dem mehrere Diakonissen* an uns vorbei sind.

Man mag es anhand der vielen Konzerttermine nicht glauben, aber wir sind eigentlich Musikbanausen. Zwar hören wir Musik unheimlich gerne, spielen aber kein Instrument und lassen uns deshalb gerne von Profis Melodien und Riffs um die kleinen Öhrchen hauen. Dabei sind wir immer wieder aufs Neue erstaunt, wie schnell und scheinbar problemlos gute Musiker zusammenkommen und einfach losspielen können, wie am gestrigen Abend. Gelernt ist halt gelernt.

Gespielt wurden umarrangierte Hits von U2, Sting, Sade und anderen, die jeder kannte und sofort mitsingen und mitklatschen konnte. Wobei Letzteres manchmal der Aufmunterung durch die Musiker bedurfte. Sogar das Stück “Turn on, tune in and Cop out”, welches ich erst neulich auf meiner Festplatte wiederentdeckt hatte, fand den Weg in die Setlist. Nicht zuletzt wurde ein Riff aus “I was made for lovin’ you” in ein Solo eingestreut. Ein Lied, daß jeder kennt, auch wenn man KISS aufgrund ihres Images nicht unbedingt in einer christlichen Umgebung vermuten wurde. [An dieser Stelle muß ich den Gitarristen outen, denn er hat es für uns eingestreut. :-) ] Aber so kleine eingestreute Melodien, die man sofort erkennt, wie später das Bond-Thema, machen den Reiz eines Livekonzerts aus. Denn gerade bei den improvisierten Soli sieht man den Spaß der Musiker, die nicht nur ihr Publikum, sondern auch sich gegenseitig überraschen.

Überrascht hat Herr Codera auch eine Gruppe Kinder und während eines Liedes eingeladen, auf die Bühne zu kommen und mitzutanzen. Die Einladung wurde erst sehr skeptisch, aber schnell begeistert angenommen. Generell beflügelte die dargebotene Musik einige Zuschauer im Zelt, am Rande mitzutanzen. Vor oder auf die Bühne traute sich, trotz Aufforderung des Bandleaders, niemand. Erst am Ende schlossen sich einige Erwachsene den Kindern an, als diese wieder die Bühne enterten. Wenn Musik so aufgenommen wird und Menschen zum Tanzen und Singen vereint, haben die Musiker alles richtig gemacht und es entsteht eine Freude, die sich auf alle Anwesenden überträgt.

Als letztes Lied hatte sich eine Ordensschwester “Denn er hat seinen Engeln befohlen” gewünscht. Ein Kirchenlied, das zufälligerweise die Mutter der Sängerin des Abends, Melanie Heizmann, verfaßt hatte. Selbstverständlich konnte das ganze Zelt das Lied auswendig mitsingen. Das ganze Zelt? Naja, bis auf zwei Ausnahmen. ;-)

Nachdem der Gesang der Zuschauer verstummte und in verdienten Jubel für die Band überging, gab es, nach einer kleinen Ansprache noch die erwünschte Zugabe.  Codera’s Jubilee Project setzte zum letzten Lied des Abends an und entließ das begeisterte Publikum zum Versorgungszelt, denn die Feierlichkeiten gingen danach draußen noch weiter.

Die letzte Überraschung wurde uns erst am Ende bewußt. Wir haben nach dem Konzert erfahren, daß die Veranstaltung scheinbar nicht ganz so öffentlich war, wie wir gedacht hatten. Wir denken aber, es hat niemanden gestört. Zumindest uns nicht und wir sind auch nicht negativ aufgefallen. Außer bei dem Kirchenlied. :-) Falschinfo, siehe Kommentar! War auch eine Überraschung. ;-)
Ein gelungener Abend. Der Freude und dem Jubel der anderen Zuschauer im Zelt nach zu urteilen waren wir mit der Meinung nicht alleine. Meistens lohnt es sich, sich überraschen zu lassen.

Jubilee Gallery

*evangelische Nonnen :-)
**Das ist der dritte Bericht von Herrn Schleichers Aktivitäten in Folge. Wir hoffen, das gilt noch nicht als stalken. ;-)
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6 Antworten zu Überraschungen im Friedenshort

  1. Da wart ihr wohl doch mehr als willkommen – Ende gut alles gut ;- )
    Schöner Bericht, danke schön!
    Bis zur nächsten Showse.
    LGA*

  2. Hallo, freut mich sehr, wenn es gefallen hat. Woher die Info stammt, es sei nicht öffentlich gewesen, weiß ich allerdings nicht… Natürlich waren alle unsere Veranstaltungen am Jubiläumswochenende öffentlich. Wir haben plakatiert, Pressearbeit dazu gemacht (auch überregional) usw. Und es hat ja anscheinend auch geklappt, denn Sie waren da :- )

    Viele Grüße und kommen Sie gern mal wieder zu uns.

    Henning Siebel
    Pressesprecher
    Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort

    • Holly sagt:

      Hallo Herr Siebel,

      herzlich willkommen im Plueschblog.

      Hm, die Plakate haben es nicht bis nach Kaan geschaft. Von Ihrer Seite war nicht ganz eindeutig, ob jeder kommen durfte und uns wurde hinterher gemunkelt, es wäre eine geschlossene Veranstaltung gewesen.
      Zum Glück haben wir uns nicht abschrecken lassen und nehmen Ihre Einladung gerne an, denn alle Menschen auf dem Gelände waren so freundlich, daß wir uns dort sehr wohl gefühlt haben.

      Viele Grüße nach Freudenberg
      Holly

  3. Ivonne sagt:

    Wieder ein sehr schöner Bericht! Ich denke Stalken geht erst los wenn ihr uneingeladen am Kaffeetisch sitzt :-D
    Aber einfach ohne Frau K. aus W. auf eine geschlossene Veranstaltung einzudringen tzzt tzzt
    Es hört sich an als hätten alle Beteiligten Spaß gehabt und das ist doch immer die Hauptsache

    • Holly sagt:

      Oh, vielen Dank, das freut mich.
      Wir arbeiten uns langsam vor. Bisher haben wir uns nur bis zur Straßeneinfahrt getraut. ;- )
      Tja, Frau K. aus W. ist halt eine gute Lehrerin. :- )
      Stimmt, war wirklich toll. Das Einschmuggeln hat sich gelohnt. :- )

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